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Grüßt euch Genossinnen und Genossen, Militante und Aktive
in der deutschsprachigen anarchistischen Bewegung.

Vorwort:

Die schönste Utopie ist zu nichts nutze, wenn das entsprechende Bewusstsein fehlt, das uns Menschen befähigt, diese Utopie Wirklichkeit werden zu lassen (Lieber Benni, dieser Satz ist so schön, dass er von Pierre Jouseph Proudhon sein könnte).

 Wertevorstellungen und Denkgewohnheiten

Nach unserer Auffassung benötigt eine gesellschaftspolitische Diskussion und noch viel mehr eine soziale Revolution, die sich ja mit den Zukunftsfragen beschäftigt und dafür Antworten anbietet, eine grundsätzliche Übereinstimmung in der Frage der Weltanschauung. 

Dabei wollen wir zunächst abklären: wie? schauen wir uns diese, unsere Welt an, mit welchem Bewusstsein und mit welchen Denkgewohnheiten?

Dies sind natürlich keine neue Fragestellungen, aber die traditionellen Antworten reichen uns nach unserem heutigen Wissen nicht mehr aus.

 
Eine mehr oder weniger allgemeinverbindliche gesellschaftliche Kritik der bestehenden Zustände gibt es heute nicht ( mehr ! - und der historische Materialismus hat endlich auch für viele freiheitliche Sozialisten seine Anziehungskraft verloren – spätestens seit Walter Benjamin !- , weil selbst er nicht so biegsam ist, dass er noch heute schlüssige Antworten liefern könnte).

Wir müssen zwar nicht ganz von vorne anfangen aber dennoch viel selbst erarbeiten. Denn, das Einbeziehen von Fragen zum Weltbild dürfte bestehende Gesellschaftskritiken erheblich verändern. Eine neue Sicht der Welt stellt alte gesellschaftliche Grundübereinkünfte in Frage und macht neue Grundübereinkünfte notwendig („anarchistische Moral“ von Pjotr Kropotkin)

Darüber was dies auch für uns Anarchistinnen und Anarchisten bedeutet müssen wir uns verständigen.

 

Die Basis für eine gemeinsame Grundlage soll diese, unsere Erklärung sein.

Die Menschheit dieser Erde kann längerfristig nur dann überleben, wenn sie ihre Wertesysteme ändert und die unterschiedlichen Gesellschaften diese Systeme angleichen. Die Menschheit sollte ihr gesamtes Wissen nehmen und muss ihre enormen Fähigkeiten einsetzen um daraus neue Gesellschaftsmodelle zu formen (es gibt gewaltige Potenziale in Afrika, Asien und Lateinamerika die uns verloren gehen können, wenn es uns nicht gelingt diese Kräfte zu globalisieren). 

 
Eine Gesellschaft braucht Utopien, also Vorstellungen in welcher Art und auf welche Weise sie für ihre Individuen das soziale Leben und die notwendige Arbeit organisiert.

Zukunftsvorstellungen beinhalten aber auch immer eine Wertediskussion, eine Analyse der herrschenden Werte und eine Vorschau, einen Vorschlag, eine Empfehlung der zukünftigen Werte, denn keine Gesellschaft kommt ohne allgemein anerkannte  Werte aus ( wiederum Kropotkin in:  „die Entwicklung der Gegenseitigen Hilfe“).

Aus dem Spannungsverhältnis Individuum und Gesellschaft entstammt die Energie für diese Fragestellung, deshalb kann sie niemals beendet werden ( „Nach jeder siegreichen Revolution stellt sich die Frage nach einem Umsturz der bestehenden Verhältnisse neu“ Michail Bakunin).  Selbst dann wenn wir schlechte Erfahrungen mit vergangenen Verheißungen kennen, in welchen Utopie und Ideologie verschmolzen (die Kommune-Bewegung mit der bekannten „Pariser Kommune 1872“, die „Machno-bewegung in der Ukraine19017-1921“, auch „Mexiko ab 1911 bis etwa 1923“ und selbstverständlich „die spanische Revolution 1936-39“).

 
Die Vorstellungen, wie wir „aufgeklärte“ Menschen unsere direkte Umwelt, in welcher wir leben wahrnehmen, unterscheidet sich heute grundsätzlich von den traditionellen Vorstellungen.

 
Die Spekulationen wie wir Menschen unsere Realität wahrnehmen sind Bestandteil der „Entscheidung des Abendlandes“ (Rudolf Rocker). Die Erkenntnistheorie lehnt die gängige Vorstellung ab, dass wir alle auf denselben Bildschirm blicken und sich diese Realität in unserem Bewusstsein abbildet. Heute entwickelt sich ein ganz anderes Modell: Wir setzen die Welt durch einen aktiven Vorgang in unserem Gehirn zusammen nach individuellen Vorgaben (zum Beispiel durch entsprechende Lerninhalte).

Auf den ersten Blick scheint das banal zu sein. 

 
Aber es bedeutet dass jeder Mensch in seiner Wirklichkeit lebt und „objektive“ Aussagen über eine, oder die Wirklichkeit nur in Form von mehr oder weniger „fertigen“ Modellen gemacht werden können (Kosmos, Urknall, Zeit und so weiter).

Selbstverständlich gilt das auch für unsere Wahrnehmung der gesellschaftlichen Realität, sie ist und bleibt weitgehend subjektiv (je mehr Information, je mehr transparenter, desto größer ist die Chance auf mehr Angleichung der subjektiven Eindrücke). Dies scheint uns das entscheidende Argument gegen alle Lehren, die eine einzige, möglicherweise auch ewige Wahrheit verkünden. Um es mit Einstein zu sagen: die Wahrheit ist relativ und hängt vom Standpunkt des Betrachters ab (Feststellung zweier Fensterputzer die sich an einer zweiflügeligen Glastür gegenüberstehen: „ meine rechte Tür ist bei Dir die linke Tür?!“)

 
Wenn wir als Menschen die „wahre“ Realität nicht erkennen können, so verhält es sich mit der von uns Menschen gemachten Wirklichkeit doch um einiges anders: darauf haben wir nämlich Einfluss (2.These Imanuel Kant), wenn nicht, dann müssen wir uns diesen Einfluss erobern ( Folgerung einer unbekannten Anarchistin).

Diese Dinge sind nicht wirklich neu aber durchaus brandheiß und aktuell.

 Der Kern der Wahrheit

Drei wichtige Bereiche der Gesellschaft werden heute noch, auch von modernen und bekannten Gesellschaftskritikern sozusagen naturhafte Hintergründe zugeordnet, obwohl sie menschengemacht sind: die Organisation der menschlichen Gesellschaft in einem Staat (die absurdesten Begriffe sind hier sicherlich wenn sog. Wissenschaftler von einem  Bienenstaat oder Ameisenstaat sprechen), die gewinnorientierte Privatwirtschaft (bei uns auch soziale Marktwirtschaft genannt) unddem sich scheinbar selbstvermehrenden Tauschmittel Geld.

 
Die Beschäftigung mit den Fundamenten dieses Weltbildes sind eine wichtige Voraussetzung für „die Entwicklung der anarchistischen Ideen“ (Pjotr Kropotkin)

 
Stichwortartig dürfen wir deshalb hier folgendes nicht unerwähnt lassen:

Es gibt eine Reihe von Denkgewohnheiten, welche viele Menschen ebenfalls als „naturgegeben“ hinnehmen. Diese gesellschaftlich überlieferten und kulturell anerzogenen Denkgewohnheiten werden deshalb gar nicht in ihrer Wirkung auf das menschliche Verhalten und auf die menschliche Gesellschaft in Frage gestellt. Als Beispiel: Nur Wenigen ist bewusst, dass die Einteilung der Zeit lediglich eine Idee ist (Sekunden, Minuten, Stunden, Jahre, Lichtjahre auf dem Zeitstrahl mit einem Anfang –dem Urknall- und einem Ende oder im besten Fall in Zeitweichen gedacht wie im dreiteiligen Kultfilm „Zurück in die Zukunft“ Steven Spielberg)

 

Oder die wissenschaftliche Methode mit der uns die Welt erforscht und erklärt wird:

Einen Untersuchungsgegenstand auseinandernehmen und ihn mit Hilfe mathematischer und logischer Methoden wieder zusammenbauen. Doch diese Methode ist keineswegs nur für Wissenschaftler. Nach ihr lernt und arbeitet die gesamte abendländische Gesellschaft. Es ist eine kulturell erworbene Art und Weise wie wir die Welt beurteilen und wir geben diese Sicht der Dinge an Afrikaner, Asiaten und Lateinamerikaner mit Zwang und Geschick weiter. 

 
Über die Schule wird uns diese Methode vermittelt (zum Beispiel: beschreibe in einem Aufsatz eine Unfallstelle) Hier wird nicht die Realität beschrieben, sondern nur ein Abbild, ein Modell davon. ( Dies bedeutet „Das Ende der Wissenschaft“, Paul Feyerabend, Noam Chomsky)

 
Wie vor 200 Jahren die Dampfmaschine so bestimmt heute die Mikroelektronik, ja zunehmend die Nanoelektronik unsere moderne Gesellschaft („befreiende Technologie“ Murray Boockchin). Sie bedient sich bekanntlich einer Ja / Nein - Logik. Jeder Organismus bedient sich dieser Logik und trifft im Bedarfsfall diese Entscheidung heiß-kalt, gut-schlecht usw. Diese Überlebenstechnik begünstigt aber ein mathematisches ja-nein-schwarz-weiß-Denken („Der Ausschluss des Dritten“ Aristoteles). 

 
Diese verinnerlichte Denkgewohnheit der entweder / oder -Entscheidung wird auch als das „ausschließende Denken“ bezeichnet. Es gibt nur das wahr oder nicht wahr („das Gute oder das Böse“ George W. Bush und der Papst).

 
Als Grundlage gesellschaftspolitischer Arbeit (richtig / falsch, Freund / Feind) ist diese Denkgewohnheit völlig ungeeignet wie wir, nicht nur an der amerikanischen Politik, sondern auch an den endlosen Grabenkämpfen und Abgrenzungsversuchen selbst innerhalb der antiautoritären

Bewegung immer wieder feststellen können. Hier wird die Unfähigkeit mit Widersprüchen umzugehen deutlich sichtbar. Denn die lebendige Wirklichkeit ist selten eindeutig und folgt mehr der ja-aber-Logik (die sich eindeutig in der Evolution als beste Überlebensstrategie erwiesen hat).

 
Ein weiteres Beispiel ist die Vielfältigkeit und die statische, beziehungsweise unsere dynamische Sicht dieser Welt.

„Die Welt wird immer komplexer“!?  Falsch, sie war schon immer so, sie scheint vielen nur aufgrund der Informationsfülle komplexer. Wollen wir hier durchblicken, greifen auch wir hier zu einer erlernten Strategie zurück. Mit der Suche nach Ursache und Wirkung greifen wir zu den Mitteln der alten Physik (der Newtonschen Mechanik). Diese hat sich millionenfach bewährt. Die Ursache liegt in der Vergangenheit, die Wirkung in der Zukunft, alles schön nacheinander, erst die Ursache dann die Wirkung. Scheinbar selbstverständlich? Aber woher denn!  In lebendigen Systemen, dazu gehören insbesondere die Abläufe und Aktivitäten in menschlichen Gesellschaften ist dies anders. Die Wirkung kann auch zurück auf die Ursache einwirken (indianische Denkgewohnheiten sprechen deshalb von einem sich ständig wiederholenden Kreislauf und asiatische von einem spiralförmigen Denken). In der Maschinenwelt ist dies eine ernstzunehmende Funktionsstörung! In unserer lebendigen Welt –der Normalfall. Und schon haben wir Europäer ein echtes Problem und blicken nicht mehr durch.

 

Lebendige Systeme sind dynamisch. Sie sind einem stetigen Entwicklungsprozess unterworfen. Unsere Sicht der Welt orientiert sich aber an der Newtonschen Mechanik: Ruhig ziehen die Planteten ihre geordneten Bahnen im elliptischen Kreis um die Sonne nach ewigen, ehernen Naturgesetzen. Pfeifendeckel, das stimmt doch gar nicht! Es ist das reinste Chaos und nichts bleibt wie es war. Schlimmer noch, es ist unberechenbar und wir können nur mit gewissen Wahrscheinlichkeiten rechnen (zugegeben ein bisschen genauer als ein Druide oder Regentänzer sind wir schon in den Vorhersagen geworden).

 

Obwohl dies alles bekannt ist, ist der Umgang mit komplexen Systemen und Problemen meistens reichlich linear und seltsamerweise in unserer dreidimensionalen Welt sogar nur eindimensional. Obwohl die moderne Grundlagenforschung längst weitergezogen ist, sitzt der Glaube an die alte Physik und der daraus resultierenden Sichtweise immer noch sehr tief. Es werden immer wieder Ursachen für auftauchende Probleme gesucht ( alte Kommunarden und Kollektiv-Erfahrung  –wer ist schuld?)

Und die Welt wird weiter in Einzelteile zerlegt. Hier Arbeit, hier Freizeit, hier Familie und hier Schule –in der Schule hier Deutsch, jetzt Rechnen und jetzt Erdkunde, jetzt Pause, jetzt Schreiben usw. Im Betrieb jetzt Arbeitsbeginn, jetzt Pause, jetzt essen,  jetzt Schluss. Am Ende sind die Einzelwesen von allem abgetrennt und in sich selbst zerrissen, desorientiert („teile und herrsche“ Machiavelli).

  Nur eines hat Bestand, die stetige Veränderung

Der individuelle, menschliche, daraus folgernd auch der gesellschaftliche Entwicklungsprozess unterliegt aber einer ständigen Veränderung („das Einzige was Bestand hat ist die Veränderung“ Inschrift an der ehemaligen Berliner Mauer). Der Prozess ist dynamisch und schafft stets Neues aus Altem.

Daraus ergibt sich die Notwendigkeit für unsere abendländische Gesellschaft sich ebenfalls ständig zu erneuern. Das bestehende Verständnis von der gesellschaftlichen Ordnung ist aber starr, statisch und (macht es zwar nicht unmöglich, aber) behindert jede individuelle und gesellschaftliche Entwicklung.

An deren Stelle muss eine dynamische Ordnung treten, in welcher die Organisation der Gesellschaft aus der Vielfalt veränderlicher und miteinander verbundener Prozesse entsteht („dort wo Staat ist, ist kein Platz für Sozialismus, dort wo Sozialismus gibt es keinen Platz für Staat“ Gustav Landauer und Erich Mühsam ergänzte „ der Staat sitzt wie ein Stachel im Fleisch der menschlichen Gesellschaft“).

 

Die menschliche Gesellschaft war an ihrem Anfang eine naturgegebene Tatsache, die lange vor der Idee der Freiheit und vor dem Erwachen menschlicher Gedanken existierte (Michael Bakunin „Gott und der Staat“). Sie diente der Existenzsicherung der Einzelnen auf dem Prinzip der gegenseitigen Hilfe.

Diese ursprünglichen menschlichen Gesellschaften organisierten sich in ihrer weiteren Entwicklung nach dem Prinzip der göttlichen und menschlichen Autorität. Das heißt durch den Glauben an eine Ordnung in der es übergeordnete und daher auch untergeordnete Wesen und Mächte gibt. So wurde und wird heute noch dem einzelnen Menschen in vielen Bereichen seines Lebens jede Verantwortung für sein Handeln abgenommen, wird ihm die Fähigkeit zur selbstbestimmten Gestaltung seines Lebens abgesprochen. An Stelle seiner enormen sozialen Fähigkeiten regelt eine vorbestimmte Ordnung sein Leben, die ihn, oft auch mit Zwang handlungsunfähig macht, beziehungsweise sowohl geistig als auch körperlich hemmt. Fast immer erscheint diese vorgefundene Ordnung als eine naturgegebene Glaubens-Idee, von sich, wie auch immer geheimnisvoll offenbarenden überirdischen Wesen, welche sich im Laufe der geistesgeschichtlichen Entwicklung der Gottesidee zu einer Person verdichten, ja im Christentum sogar zu einem menschgewordenen Gott verklären (und so aus Religion Politik wird! Rudolf Rocker „Entscheidung des Abendlandes“.)  

 
Dem allem stellen wir eine dynamische, eine organisierte Bewegung gegenüber.

Wer, wenn nicht die menschliche Gesellschaft selbst, d.h. die Summe ihrer Einzelwesen wäre fähig eine wie auch immer geartete Ordnung dieses Gesellschaftsbildes aufzubauen und wenn nötig wieder zu ändern?

Da wir uns unter An-archie die beste aller vorstellbaren Utopien denken, weil die Herrschaft des Menschen über den Menschen und die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen aufgehoben ist wollen wir diese Ordnung ohne Herrschaft auch gemeinsam verwirklichen. 

 
Wer nun die vorangegangenen Zeilen aufmerksam gelesen hat, und den sich daraus entwickelnden Tätigkeiten nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber steht, wird zwangsläufig auf die folgende Frage stoßen:

Wie können einzelne Gruppen über ihre Stadtteile und Gemeinden hinaus zu einer Umgestaltung der gesamten Gesellschaft beitragen?

Die Antwort ist schlicht und einfach: durch Organisation! Wie aber kann, ja muss eine anarchistische Organisation aufgebaut sein, damit der Aufbau der Organisation den Zielen der darin arbeitenden Gruppen und Menschen nicht entgegenwirkt ?

Nun, wir kennen zwei grundlegende Organisations-Prinzipien:

1.       einerseits den Zentralismus und andererseits

2.       den Föderalismus

(dazwischen gibt es auch noch den Teilföderalismus wie er hier in der BRD von den alliierten Siegermächten installiert worden ist bzw. teilweise noch praktiziert wird, oder den sogenannten demokratischen Zentralismus wie er von verschiedenen marxistisch-maoistischen Organisationen, oder cheguevarristischen Guerillagruppen propagiert wird. Vom Wesen her sind sie jedoch zentralistische Organisationsformen, denn, entweder eine Frau ist schwanger oder sie ist es nicht. Ein bisschen Schwangerschaft gibt es nicht! So ist eine Organisation föderalistisch oder zentralistisch. Es handelt sich hierbei um zwei grundverschiedene Dinge, die wir nicht beliebig wie Wein und Wasser mit einander vermischen können. Die sich aufgrund ihres Wesens und ihrer Auswirkung auf die in ihr organisierten Menschen geradezu feindlich gegenüberstehen.)

 
Eine Organisation lässt sich im dreidimensionalen Raum sehr gut mit einer Pyramide vergleichen. 

                                                          
Bei einer zentralistischen Organisation kommt alle Gewalt immer von oben (die Kraft und Energie kommt aber von unten)! In der praktischen Arbeit heißt dass:

Befehle, Anweisungen im besten Falle Empfehlungen.

Wobei diese im schlimmsten Fall auch mit Gewalt durchgesetzt werden (Beispiele dafür gibt es zu genüge). Der Staat hat dafür seine Legislative, also gesetzgebende Gewalt, die, wenn nötig auch mal im Nachhinein Gesetze für das schon Praktizierte erlässt. Und seine Exekutive, also Gerichte, Polizei und  als allerletztes Durchsetzungsmittel seine Armee, die zwar keine Gerechtigkeit üben, aber im Namen des Volkes, wie auch immer  RECHT AUSÜBEN!

 

Parteien haben dafür ein Netzwerk von Funktionären (nach dem Stellvertreter-Modell) mit ihren scheindemokratischen Merhheitsbeschlüssen (weil hintenrum schon verabredeten Wahllisten und Pöstchenvergaben) ihren Schiedsgerichten und Ausschlussverfahren. Mitglieder und Gruppen zentralistischer Organisationen können nur in den von oben diktierten Rahmenrichtlinien oder Parteigrundsätzen tätig werden. Parteien sollen so an der politischen Mitwirkung der Gesellschaft teilnehmen, in Wirklichkeit bestimmen sie aber das politische Geschehen (das können wir jeden Tag in den Medien feststellen und wurde von George Orwell in „1984“ gut dargestellt. Die politisch Agierenden sind somit die Erben des absolutistischen Adels und können durchaus als eine eigenständige und für ihr Selbstinteresse sorgende Klasse bezeichnet werden, deren Wirkungskreis schon in den kleinen Gemeinden beginnt. ). Eigeninitiative ist gehemmt, ja ist nicht gewollt und wird somit erschwert bzw. unmöglich gemacht. Das Mitglied muss sich immer erst vergewissern ob seine Handlungen und Aktivitäten von den Entscheidungsgremien, den „übergeordneten“ Stellen für gut und richtig befunden werden (Unwissenheit schützt nicht vor Strafe, sagt das Bürgerliche Gesetz-Buch!). Dieser psychologische Druck drängt die „einfachen“ Mitglieder zentralistischer Organisationen in ein passives Verhalten, in eine abwartende Stellung, die nur durch Anweisungen von „oben“ von Fall zu Fall aufgegeben wird. Das zentralistische Prinzip vereinigt alle vorhandenen Kräfte an einem Punkt, an der Spitze der Organisationspyramide, saugt somit die Kräfte der Organisierten auf, und schafft durch diese Kräftekonzentration an der Spitze ein Machtverhältnis (durch ein Wissens- und Informationsmonopol) sowohl nach außen wie auch nach innen. Sie ist dadurch für eine gewisse Zeit sogar effektiver als eine föderalistische Organisation („Setze den radikalsten Revolutionär an die Stelle des Zaren und er wird furchtbarer als jener über das russische Volk herrschen“ prophezeite Michael Bakunin). Das zentralistische Prinzip ist daher der natürliche Gegenpol von Selbstbestimmung, Selbstverantwortlichkeit und somit von Freiheit und Gleichwertigkeit und selbstverständlich auch von Selbstorganisation und Selbstverwaltung.

Aus der Geschichte wissen wir, das ausschließlich alle zentralistischen Organisationsversuche immer im Despotismus, in der Tyrannei, in der Diktatur, in der gleichgeschalteten Totalität ihre Krönung fanden. Es waren immer Zeiten des Stillstandes aller gesellschaftlichen Regungen, sowohl moralisch als auch, und insbesondere kulturell. Einzig die gesetzgeberischen Einrichtungen, mitsamt ihrer Kontroll- und Verwatungsmaschinerie, sowie einem umfangreichen Spitzel-, Überwachungs-, Armee- und Polizeiapparat „blühten“ auf und gediehen. Diese Schmarotzer lebten auf Kosten derer die sie kontrollierten und schikanierten, bis die mehrheitliche Bevölkerung dieses Parasitenpack durch einen Aufstand verjagte und –in der Regel durch andere ersetzte die über kurz oder lang, manchmal auch von fremden äußeren Mächten, die alte Ordnung wieder etablierten (siehe Pariser Kommune 1870 / 72).

 

Völlig anders jedoch stellt sich für uns Anarchistinnen und Anarchisten der von den Föderalisten propagierte Föderalismus dar. Eine Organisationsform, die erst durch die Kraft und Aktivität ihrer Mitglieder lebt. In welcher die föderierte Gruppe völlig unabhängig, gemeinsam über ihre Handlungen und Tätigkeiten Entscheidungen trifft. In welcher durch die Überschaubarkeit jede Einzelne und jeder Einzelne die Kontrolle über die organisierten Tätigkeiten besitzt und somit auch an den Entscheidungsprozessen teilnehmen kann, ja gefordert ist daran teilzunehmen (Grundprinzip der sozialistischen Kibbuze im Staat Israel). 

Von den Gegnerinnen und Gegnern des föderalistischen Prinzips wird immer wieder der Einwand gebracht dass hierdurch die Kräfte zersplittert werden, das alle vor sich hinwursteln wie es ihnen gefällt, und letztendlich ein großes Chaos entsteht. Wenn wir hier die Chaostheorie zugrunde legen dürfen, dann zeigt sich, dass die Föderalisten aller Couleur geradezu süchtig sind nach Zusammen-arbeit und Zusammenschlüssen. Das heißt ja Föderalismus: die Lehre vom Zusammenschluss!

Überall wo es Föderationen gab, unabhängig von ihrer Weltanschauung, war das vorrangige Ziel den Zusammenschluss der Gleichgesinnten zur Erreichung des gemeinsamen Zieles zu ermöglichen und zu beschleunigen um das vorhandene Chaos zu ordnen. 

 
Welche Möglichkeiten durch anarchistische Föderationen gegeben sind können wir uns heute kaum vorstellen, da wir alle, ausnahmslos von Ausbeutung und Unterdrückung geprägt sind. Sobald diese zwei Geiseln der Menschheit zerschlagen sind, zerschlagen durch die Föderationen, werden die freien Föderationen der Völker dieser Erde allen Menschen Freiheit, Wohlstand und Gleichberechtigung sichern. Wir sind der festen Überzeugung, nur den freien Föderationen der Völker dieser Erde gehört die Zukunft. Für diese konkrete Freiheit kämpfen wir, denn es muss unsere Zukunft werden, in welcher wir als Freie unter Freien, als Gleiche unter Gleichen leben und arbeiten. 

Diese Zukunft schon jetzt aufbauen, ihr jetzt schon das Gerüst geben welches sie trägt, dafür sind wir da und dafür haben wir diesen Text geschrieben.

 
(„Der Charakter unserer Zeit offenbart sich in einer bezeichnenden Opposition der Massen gegen jede Autorität und gegen jedes Individuum dass seinen Willen aufzwingen will. Wenn der Mechanismus der öffentlichen Gewalt erschöpft sein wird, wird es weder Ordnung noch öffentliches Interesse mehr geben. Und was müsste an deren Stelle treten, damit die revolutionäre Anarchie nicht der Reaktion den Weg ebnet? Die kollektive Aktion einer unsichtbaren, über alle Länder ausgedehnten Organisation. Ohne diese Organisation werden wir niemals den Zustand der Machtlosigkeit verlassen, das heißt vom Wort zur Tat schreiten können.“ Wiederum Michael Bakunin).

 

Deswegen haben wir auch die folgenden Prinzipien der Selbstbestimmung, Selbstorganisation und Selbstverwaltung als Grundlage unserer gemeinsamen Zusammenarbeit beschlossen und fordern dich zur Diskussion und Zusammenarbeit auf.

 
Mai-Erklärung des Forums deutschsprachiger Anarchistinnen und Anarchisten

 

Nach dem Sekretär-Treffen der Internationalen der anarchistischen Föderationen in Mannheim haben sich Genossinnen und Genossen entschlossen im Raum Rhein-Neckar-Pfalz mehrere anarchistische Gruppen zu bilden und innerhalb des Forums deutschsprachiger Anarchistinnen und Anarchisten als regionale Föderation zusammenzuarbeiten. Wir gaben uns den Namen

anarchistische föderation rhein-neckar-pfalz

und planen gemeinsam unter diesem Namen Aktivitäten zu koordinieren.

Bei dieser regionalen Föderation handelt es sich in erster Linie um einen frei assoziierten Zweckverband, durch den wir hoffen Schwierigkeiten sowohl materieller und geistiger, als auch finanzieller Art bei den einzelnen Gruppen als auch Genossinnen und Genossen beseitigen zu können.

Die einzelnen Mitglieder der Föderation verbleiben in völliger Autonomie und setzen zusätzlich zu ihrer Arbeit in der Föderation ihre individuelle Tätigkeit fort. So ist die Föderation der erste Schritt praktischer Solidarität für uns, den wir für unser weiteres Zusammenleben und Wirken für notwendig hielten.

Unser oberstes Anliegen ist die Praxis der freiheitlichen Prinzipien „Freie Vereinbarung“ und „Gegenseitige Hilfe“ als Beweis für die Anwendbarkeit anarchistischer Ordnung.

Dies bedeutet aber nicht, dass wir anderen vorschreiben wollen, dass und wie sie sich organisieren sollen.

Unsere Zusammenarbeit bedarf sicherlich vieler Anregung und Korrekturen, wobei wir natürlich für Kritik von Seiten anderer Genossinnen und Genossen dankbar sind. 

Unsere Perspektive ist ein freiheitlicher Sozialismus als Vorraussetzung für eine herrschaftslose Gesellschaftsordnung. Wir lassen es dabei dahin gestellt wie dies von den Einzelpersonen und Gruppen aufgefasst wird. Das heißt wir können und wollen keinerlei Vorschriften machen ob der Zustand der Anarchie auf kollektivistischer, kommunistischer, syndikalistischer, mutualistischer oder individualistischer Ebene erreicht werden soll.

 

Im Forum deutschsprachiger Anarchistinnen und Anarchisten, FdA, können sich deutschsprachige Genossinnen und Genossen über alle geographischen und ideologischen Grenzen hinweg zusammenschließen.

 

Mitglied können sowohl Einzelpersonen, als auch Gruppen und lokale Föderationen werden.

Gruppen sollten mindestens 3 Mitglieder haben.

Besteht in einer politischen Kommune  eine Gruppe, kann eine Einzelperson nur nach Zustimmung dieser Gruppe Mitglied in unserer Förderation werden.

Mindestens drei Gruppen können in einem von ihnen selbst gewählten Bereich eine regionale Föderation bilden.

Existiert eine regionale Föderation kann eine andere Gruppe nur mit Zustimmung dieser lokalen Föderation eigenständiges Mitglied des FdA werden. Die Mitglieder erkennen diese Erklärung als Ihre gemeinsame Arbeitsgrundlage an.

 Punktesammlung für ein Grundsatzprogramm der Föderation

 

Wir trennen dabei in ein Aktionsprogramm und ein Langzeitprogramm.

Dieses Programm soll unserer Ansicht nach lediglich verschiedene Prinzipien klären und als Klammer für die einzelnen Gruppen, Genossinnen und Genossen dienen. Innerhalb dieses Programms soll es Platz geben für die Aktivitäten der selbständig arbeitenden Gruppen. Daher kann das Programm keine genauen, bis in die Kleinigkeiten ausgearbeitete Aussagen enthalten, sondern lediglich, wie schon bemerkt Grundlagen schaffen für einen Zusammenschluss selbständig arbeitender Gruppen und Einzelpersonen, gemäß der oben stehenden Mai-Erklärung. 


Wenn wir von Revolution sprechen, dann sind wir der Überzeugung, dass eine Umwälzung nur die Dinge freisetzen und zur Entfaltung bringen kann, welche in einer vorrevolutionären Zeit schon erlernt wurden und vorhanden sind. Das bedeutet, dass wir nicht daran glauben, dass nach der sozialen Revolution plötzlich alles anders ist. In jenem Moment der Umwälzung muss, wenn auch nur in Ansätzen eine funktionierende alternative Gesellschaftsordnung bestehen, die dann zur allgemeinen Ordnung werden kann. Diese, unsere Vorstellung begreift also den Staat als eine Fiktion, als Prinzipien, die in der Gesellschaft verankert sind und durch neue Prinzipen ersetzt und somit zerstört werden.

 

Es ist nicht notwendig dass alle Anarchistinnen und Anarchisten sind, aber es ist eine Notwendigkeit, dass alle die Lehre von der herrschaftslosen Ordnung kennen!

Grundlagen zu diesem Text:
Anarchie heute (Benedikt Huber, München) 

Erklärung der ehemaligen abf  (anarchistische badische Föderation)

Organisationspapier, eine Denkschrift  (AnArchia Verlag Wetzlar)

Kleines Handbuch für den, dem alles stinkt  BKA (Bund Karlsruher Anarchisten)

Außerdem:
Pierre Jouseph PROUDHON                                 
Walter BENJAMIN
Pjotr KROPOTKIN                                                  
Michail BAKUNIN
Rudolf ROCKER                                                    
2 bekannte Fensterputzer

Imanuel KANT                                                       
1 unbekannte Anarchistin

Steven SPEELBERG                                             
Paul FEYERABEND
Noam CHOMSKY                                                  
Murray BOOKCHIN

ARISTOTELES
George W. BUSH

Der PAPST                                                           
NEWTON

Gustav LANDAUER                                              
Erich MÜHSAM

George ORWELL                                                  
Bürgerliches Gesetz Buch BGB

EFP Europäische Föderalistische Partei                                               

 

Wenn Du Dich aber engagierst, wird es immer Leute geben, die nach dem Champignon-Prinzip alle Köpfe abschneiden wollen, die aus dem Feld herausschauen. Die folgenden zwei Texte sind meine Antwort auf solch ein Verfahren, welches eine Gruppe aus Freiburg mit dem Namen La Banda Vaga gegen mich begonnen hatte.


Wer Zeit hat solls lesen, im Prinzip unwichtig. Sowas wie 'ne Antwort auf die diversen Mails, insbesondere zu La Banda Vaga.

Elmstein, den 18.12. 21.30 Uhr
Hohes Gericht, oder soll ich nun schon Ehrengerichtshof  (der PNF 1922 bis 1943) schreiben?

Oder doch VGH zu Händen von Herrn Freisler? 

 
Ein Volksgericht hatten wir auch schon, als die Bewegung 2.Juni damals den V-Mann Schmücker im Tiergartemn, oder wars im Grunewald?, ist ja auch egal, erschossen hat. Sie haben ihn zum Tod verurteilt und das Urteil gleich selbst vollstreckt.

 
Ich bin mir da nicht mehr so ganz sicher, mit welcher Art von Gericht ich es eigentlich zu tun habe, nur, dass hier irgendjemand über mich richten will (verurteilt bin ich ja allem Anschein nach sowieso schon, da bin ich mir inzwischen ziemlich sicher. Wenn nicht, an einem öffentlichen, wenn auch unbewiesenen Vorwurf bleibt an dem Beworfenen immer was hängen, das ist ja auch der Sinn einer anonymen Diffamierung, zum Glück hat diese autonom/linke/libertäre Scene ja so gut wie keine Öffentlichkeit und die Vorwürfe bleiben daher weitestgehend belanglos, wie wir an der Burschenschaftsdiskkussion der labandavaga-leute sehen können! Aber auch noch etwas anderes können wir dort lesen, nämlich dass es Leute gibt, die einfach so Dinge behaupten und in den Raum stellen und kollektiv bereit sind um die Inhalte der Behauptungen eine Wette über einen Bio-Roquefort abzuschließen. Für mich zeugt dies von keinem hohen gesellschaftlichen Verantwortungsbewußtsein ). 

 
Bis vor einiger Zeit war ja nur ganz formlos von eben diesen Leuten aus Freiburg in drei Punkten Anklage gegen mich erhoben worden. Da sich die Anklägerin oder der Ankläger bzw. die Ankläger nicht outen (wollten) habe ich, wie bei allen bisher mir zugestellten Anklagen sträflicherweise und zugegebenermassen leichtfertig gedacht, ach was das ist doch lächerlich, das legt sich wieder, wer hat denn ein Interesse daran, deine Person so in den Mittelpunkt zu stellen und dafür auch noch soviel Zeit und überschüssige Kraft aufzubringen, (immerhin heiße ich nicht Bakunin und wir sind auch nicht die Internationale im Jahr 1872)? Aber nun hat sich ja Berlin (immerhin Berlin!!) eingeschaltet und dort war ja der VGH (ich meine einen Ehrengerichtshof hatten die nicht?) oder irre ich da? Also nach der letzten Mail aus Freiburg gibt es jetzt anscheinend auch so etwas wie eine Kronzeugenregelung in diesem Verfahren und der oder die Kronzeugin muß ja vor dem Täter (also vor mir) anscheinend auch geschützt werden, was anderes ist ja nicht unter Verhinderung einer Schutzraum-Verletzung zu verstehen.

Anscheinend ist auch noch eine V-Frau oder/und ein V-Mann des AGD (allgemeiner Geheimdienst) involviert, doch Vorsicht -v-Leute sind oftmals Doppelagenten -insbesondere in politischen Prozessen, siehe Schmücker, Monika Helbing und andere-, also Vorsicht bei Argumenten und Vertrauen in bekannte Personen!! -aber noch viel mehr bei unbekannten Personen!!! 

 
Bevor es nach dieser Beweisaufnahme nun zum Prozess kommt, deswegen hat sich ja anscheinend Berlin nun eingeschaltet und den ebenso schwerwiegenden Vorwurf erhoben dass ich nicht nur auf der einen Seite des Völkismus und Sexismus angeklagt bin sondern auch noch "Heiliger Bakunin Hilf" Mitglied einer Partei bin, nein noch viel, viel schlimmer einer "Regierungs"partei angehöre, möchte ich einiges zur Klärung beitragen. Der Willy Huppertz hätte nun seine Stimme erhoben und ich höre ihn wie er anklagend sagt: "Lieber Genosse Bernd, durch die Teilhabe an der politischen Macht machst du dich schuldig an der fortdauernden Knechtschaft und Ausbeutung der Massen" (wobei ich ihm nicht einmal widersprechen könnte). Aber, - ihm wäre nie die Idee gekommen einen Genossen zu verurteilen, geschweige ihn  vorzuverurteilen (eine Genossin war ihm nicht so geläufig, da es zugegebenermassen auch in anarchistischen Kreisen, selbst nach 1945 wenige Genossinnen gab, und da seine Ehefrau von ihm respektvoll, aber durchaus gleichberechtigt (nur!) als Kampfgefährtin betrachtet wurde). 

 
Also vor dem Prozess möchte ich doch darum bitten, dass mir zum Prozess keine zu weiten Hosen angezogen werden und wenn, dann bitte mit Hosenträgern! weil es doch eine zu starke Verletzung meiner Würde wäre (was immer auch Würde sein mag, aber sie ist wenigstens durch das Grundgesetz geschützt), mein Ruf ist eh schon am Arsch, der ist mir letzendlich auch egal, also von wegen Rufmord und so! wie die Genossinnen und Genossen aus der afrnp meinten sich da sorgen zu müssen).     

 
Elmstein 19.12.  23.10 Uhr

So jetzt bin ich grade eben fertig mit Küche und Vorraum putzen (weil ich mir meiner patriarchalischen Sozialisation vermutlich nicht ganz bewußt bin, und meine Lebensgefährtin mit der ich nun, nach 25 Jahren endlich, wie es sich gehört, auch verheiratet bin, arbeiten geht und eine meiner Töchter keinen Bock hat "ordentlich" sauber zu machen) und kann endlich meine Gedanken und Ideen die mir so beim Hausputz in den Kopf gekommen sind auch zu Papier bringen (gilt übrigens für alle sogenannten niederen Tätigkeiten wie ich als Fensterputzer mal vor Jahrzehnten gelernt habe, und ist wirklich allen zu empfehlen, damit der Kopf klarer wird und die Gedanken geordnet rauskönnen). 

 
Da ich keinen Verteidiger gefunden habe (obwohl die Osnabrücker eine sehr gute politische Antwort geschrieben haben, lehne ich sie trotzdem als meine Verteidiger ab, würde sie auch nicht als Pflichtverteidiger anerkennen, weil sie meiner Meinung nach eine repressive Toleranz vertreten, dazu mehr im Text) muss ich halt nun selbst was schreiben, weil ich ja sonst ein Versäumnisurteil riskiere (jaja, ich kenn das, ist mir schon wieoft passiert). Obwohl der Peter hat ja auch gut versucht das Ganze aus dieser persönlichen Kiste rauszuziehen und es politisch zu bewerten und es auch politisch zu diskutieren (-was natürlich immer einen Prozess so unheimlich erschwert, das kennen wir ja auch von Landes-, und Oberlandesgerichten, vom Bundesgerichtshof und vom europäischen Gericht, immer diese Ablenkung von der persönlichen Schuld hin zu einer Politisierung des Verfahrens), aber auch der Reinhard hat ja immerhin einen Einwurf gebracht "wir kennen unsere Pappenheimer" (ja, die Pappenheimer und ihre Geschichte kenn ich schon, aber die Freiburger und die Berliner wer ist denn das bitte schön?, da hab ich nur drei Leute gesehen, also nicht mal kennengelernt). 

 
Elmstein, 20.12.2003  21:40 Uhr

Obwohl, bei den Freiburgern war ja in Mannheim ein junger Mann, ganz in schwarz anwesend, der zwar nicht viel sagte, mich aber ganz interessiert beobachtete (es erfolgte keine Vorstellung, ist ja auch nicht notwendig, denn "man" kennt sich ja, und wenn nicht werden wir sie schon kennenlernen!). Vielleicht handelt es sich ja bei ihm um den fundierten Kenner und professionellen Ankläger? Denn bei der von den Freiburgern erwähnten, allerdings sich im allerersten Anfangsstadium befindlichen Diskussion über Begriffe wie Volk und Nation (übrigens auch ein alter rechtsnationaler Zeitungsname!!) hatte ich mich ziemlich aufgeregt und dieser junge Mann beugte sich interessiert mit einem "aha" nach vorne um mich genauer zu betrachten. Mir wurde natürlich sofort und schlagartig klar dass es nicht üblich ist (früher wurde von den Bürgerlichen gesagt, dass es sich nicht schickt) bei einer Diskussion Gefühle zu zeigen, dass heute jede Emotion unterdrückt werden muss um zu zeigen, das der Diskutant mit wissenschaftlicher Vorgehensweise vertraut, ensprechend angepaßt ist und vor allem über der Sache steht (bitte bleiben sie ruhig Herr von Schulenburg und auch sie, denn auch als Adelige wissen sie ja was seit 1848 im Reich gilt, Ruhe ist die erste Bürgerpflicht!). Dieser Mühsam konnte das anscheinend auch nicht, diese erste Bürgerpflicht beherzigen, denn bei seiner Erschlagung sang er wohl ganz laut, so dass es überall im Lager zu hören war die Internationale, also dieses: "Völker hört...-au,au, au, das dürfen wir ja jetzt gar nicht mehr sagen, also kurz die Internationale, au, auch hier nationale?? au, au, au! Also, er sang (DDR-Konsens!) ein antifaschistisches Kampflied!

So nach diesen Vorbemerkungen zu den Tagesordnungspunkten:

TOP 1

Dominanz 

seltsam, dass interessiert anscheinend schon gar niemand mehr. Obwohl doch dies für Anarchistinnen und Anarchisten einer der Hauptanklagepunkte sein sollte, denn: Dominanz heißt in der Psychologie Haltung des Überlegenseins, sich eine Vormachtstellung anzumaßen, die Vorherrschaft zu beanspruchen, also völlig anti-anarchistische Verhaltensformen zu zeigen die wir ja (mit mehr oder weniger allen Mitteln) bekämpfen! Über Dominanz und dominante Personen läßt sich natürlich trefflich streiten, und darüber müssen wir auch streiten. Und nicht nur, wie das libertäre Netzwerk Osnabrück meinte die Definitionsmacht der oder des Betroffenen akzeptieren, da waren/sind die Berliner (also die Bohnen) meiner Ansicht nach schon einen Schritt weiter ( halt, stop, nochmals Definitionsmacht also Definition und Macht ja da werde ich hellhörig, es geht also auch um Macht! um Macht per Definition. Welcher Art ist denn diese Definition (lat. Abgrenzung) -auch hier werde ich hellhörig wer will sich denn da von wem und warum abgrenzen?-) von der hier gesprochen wird. Ist es tatsächlich die eindeutige Festlegung eines Begriffes innerhalb einer wissenschaftlichen Festlegung, also eine Art Realdefinition oder ist es mehr Erklärung durch andere Begriffe also die explizite Definition, vielleicht aber auch eine implizite oder eine nominale Definition? Ich vermute mal es handelt sich um eine dogmatische Definition, wie sie die katholische Kirche verwendet. Also (der Versuch!) eine vom kirchlichen Lehramt für alle Gläubigen verpflichtende Festlegung eines Glaubenssatzes. Weil ich es so empfinde ist es so. Punkt, aus, Schluss. Hier ist erheblicher Diskussionsbedarf. 

 
Elmstein, 21.12.03,  21.40 Uhr

Das was zum Beispiel einige als Dominanz empfinden (als solche definieren!), könnten andere eine soziale Kompetenz nennen. Und es gehört schon ein bißchen nachdenken, nachforschen und auch Zeit dazu um hier ein Urteil über einen Menschen zu bilden (wenn wir überhaupt als Anarchistinnen und Anarchisten Urteile bilden wollen, hier fand ich die Ausführungen der Osnabrücker über die allgemeine Sozialisation ganz brauchbar). Der Versuch alle gleich zu machen hat das faschistoide Prinzip Gleicher unter Gleichen sein wollen als Grundlage und widerspricht in jedem Punkt unserem anarchistischen Gesellschaftsprinzip alle nach ihren Fähigkeiten und allen nach ihren Bedürfnissen. Es läuft daher unseren Wünschen direkt entgegen, wenn wir nach dem sogenannten Champignon-Prinzip verfahren und jeden Kopf der sich aus der Masse heraushebt sofort und rigoros abschneiden. Dies führt zu gesellschaftlichem Stillstand und zu einer Friedhofsmentalität.

Peter wies, meiner Ansicht nach zurecht auf das dominante Verhalten von Vertretern (oder waren es Delegierte?) aus Freiburg hin (da der Schwarzgekleidete so gut wie nichts sagte, ist wohl der andere, also ein Stephan wenn ich nicht irre gemeint, der unter anderem sich einer Sprache bediente, die wir ansonsten nur bei faschistoiden Menschen finden wörtliches Zitat: "die grüne Sau Salomon"  (-zu Sprache, Herrschaft und strukturellem Antisemitismus später noch ein bißchen mehr-)  

Oder meinten die Freiburger dies eher aus der Verhaltensforschung heraus oder gar genetisch, dass ich in der Fortpflanzung dominiere?

Also wir haben vier Töchter (und die Gisela behauptet ich wäre der Vater)und ich meine nicht, dass ich hiermit biologisch dominiere. Insbesondere nicht in den Augen von "ganz normalen Menschen", die mir immer wieder Ratschläge gaben wie ich einen "Stammhalter" zeugen könnte.

Aber vielleicht resultiert genau hieraus der Vorwurf 

TOP 2

des Sexismus?              22.12.  22.40 Uhr

Gut, da mus ich von meinem Konzept der Verteidigung abweichen und wie seinerzeit Bakunin zum Stilmittel der Beichte greifen. Beichte verstanden als ein Bekenntnis, aber nicht wie im christlichen Sinn als reumütiges Sündenbekenntnis zur Erlangung der Lossprechung. Viel eher wie bei den Naturvölk...aua, schon wieder, also bei den frühen Christen, Mayas und Inkas (übrigens ein total rassistisches Herren-Volk, nein, äh Nation, nein, äh, ahja - patriarchalischer Konsens- Söhne der Sonne!) also, ein öffentliches Bekenntnis. Die Christen haben ab dem 5. Jahrhundert daraus ein privates Beichtgeheimnis gemacht um die Absolution, also die Lossprechung zu geben und später auch zu verkaufen. Aber auf die Lossprechung verzichte ich, denn ich bin mir keiner Sünden bewußt, weiß aber natürlich aus Lebenserfahrung dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt. Aber ich weiß auch, daß die Sozialisation mildernde Umstände bei der Strafbemeßung herausholen kann und ich vielleicht dann doch am AF-Tisch mit dabei sitzen darf.

Ich bekenne, dass ich mich schon immer zu einer freien Sexualität hingezogen fühlte. Schon im Alter von 4 oder 5 Jahren durfte (mußte!) ich, bei einem ca. 15-jährigen Mädchen welches auf mich aufpassen sollte, während meine Mutter in irgendeinem streng protestantischen Haushalt die Böden schrubben mußte um unsere Existenz zu sichern, mit meinem Knie bei dem Mädchen zwischen den Schenkeln schrubben. Ich war wahrscheinlich schon soweit domestiziert, würden manche heute sagen, dass ich das nie als eine Vergewaltigung empfand. Viele mit denen ich später darüber sprach sahen darin auch gar keine Vergewaltigung, sondern die Möglichkeit schon als kleiner Junge "Erfahrungen" zu sammeln. Die habe ich, in diesem Alter natürlich auch mit gleichaltrigen Mädchen gesammelt, wir fummelten an uns herum, entdeckten mit den Fingern und Händen, mit Mund und Zunge die Geschlechtlichkeit (was aber nichts mit Schlechtigkeit zu tun hat!) im Keller, im Hausgang, in den Ruinen des vergangenen Krieges. Eigentlich überall da wo es irgendwie möglich war, und im Dunkeln, in unseren Verstecken völlig egal ob Junge oder Mädchen. Mir fehlte bis heute immer der Glaube, dass es sich hierbei um eine animalische Erbsünde handelte (ich werde mich da auch nicht mehr eines anderen belehren lassen!), denn es tat gut, machte Spaß und es trübte lediglich eine ständige Vorsicht das Vergnügen, die unbestimmte Angst von den Erwachsenen entdeckt, das heißt, "dabei" erwischt zu werden. Ebenso fehlte mir bis zu meiner Jugend die Erfahrung das es da Unter- und Überlegenheiten geben soll, also Ungleichheiten, jetzt nicht auf das Geschlecht bezogen, sondern allgemein auf das menschliche Miteinander in Beziehungen, aber auch und natürlich in Geschlechterbeziehungen, die auch sexuelle genannt werden.

 

Elmstein 26.12. 20:50 Uhr

Natürlich gab es Gewalt, direkte und in vielerlei Form auch subtile, aber in meinen sexuellen Beziehungen habe ich (glücklicherweise!), ich denke ich kann das bis heute sagen, keine Gewalt erlebt (da Sexismus immer auch mit Gewalt untrennbar verzahnt ist, hier stimme ich durchaus der allgemein gültigen Definition zu, bin ich schon etwas erstaunt, dass mir von einer Freiburger Banda, mit Billigung eines christophbone.berlin der Vorwurf des Sexismus gemacht wird!) Das einzige Mal als ich in einer sexuellen Begegnung Angst hatte, war als mir ein Officer der US-Army bei meinem Nachhauseweg begegnete, mich ansprach, in ein offenstehendes Kassenhäuschen unseres Fussballvereins lockte und begann an meinem Hosenschlitz rumzustreicheln. In meinem verry bad english machte ich ihm klar, dass ich unbedingt das eben gekaufte Brot nach Hause bringen muss, weil sonst nach mir gesucht würde und ich aber wieder käme. Natürlich wollte ich nicht wieder kommen (weil ich ja wie gesagt eine Beklemmung verspürte ) und sagte deshalb den größeren Jugendlichen in unserer Siedlung was da oben am Kassenhäuschen gelaufen war. Worauf die sofort, gewalttätig wie wir (aufgrund unserer sozialen Situation!) halt waren, als kleine Gruppe nach dem (armen!?) Pädophilen gesucht haben um ihm solche Anmache ein für alle Mal auszutreiben. Ich muss sagen, sie haben ihn nicht gefunden, wahrscheinlich hatte er etwas bemerkt und war abgehauen (und ich hatte vielleicht mehr Glück, als die vielen Kinder die zur Zeit gequält und getötet wurden/werden ?).

 

Elmstein, 28.12.03   22.45 Uhr

Meine homosexuellen Erfahrungen habe ich dann gemacht, als die Mädchen immer wieder sagten, ihre Mütter würden dieses "Rumgespiele" nicht mehr dulden, denn schließlich könne doch was passieren und sie seien doch noch viel zu jung um Mutter zu werden. Die schönsten Erfahrungen habe ich dabei mit einem Klassenkamderaden gemacht, der neben mir in der Schulbank saß und mir immer wieder mit seiner Hand einen Orgasmus schenkte (es war aber ein gegenseitiges Geben und Nehmen, darauf lege ich sehr viel Wert!) Weniger angenehm war die Erfahrung mit einem Jungen unserer Siedlung, der, wie ich erst viel später erfuhr von einem Homosexuellen "angetickt" worden war. Sexuell "kennengelernt" hatte ich ihn, als wir zu viert bei einer Zigeunerin (ich darf als Gom das sagen, weil ich sowohl Sinti als auch Roma, als "Volk"?, "Nation"?, ja sogar die Jenischen doch gerne als ziehende Gauner bezeichne, weil sie durchaus uns, den "Nichtmenschen", also den Gom wie sie uns nennen, das Privateigentum streitig machen, sofern es sich nicht um angepaßte Sinti und Roma handelt!) gegen den Tausch von Zigaretten mal "drüber" rutschen durften (-aber mit Fick-Bewegungen!). Nur Hans zierte sich, und legte sich quer auf Kindlo (so hieß das Roma-Mädchen, denn die Sintis waren ja fast alle durch die Nazis ausgerottet worden) und meinte dazu, dass er halt anders wäre! Obwohl wir uns sehr oft gegenseitig befriedigt hatten, nahm ich doch Abstand von ihm weil ich seine Zungen-Küsse nicht als angenehem empfand (und das ist mit Männern bis heute so geblieben).

Da nach einem Forum-Text unter dem Titel: "Koloniale Bilderwelt und Subjekt" nicht nur Sexismus und Gewalt, sondern auch Heterosexismus und Rassismus unzertrennbar miteinander verzahnt sein sollen bin ich natürlich über den Sexismus-Vorwurf noch mehr überrascht und habe selbst ein wenig nachgeforscht.Es gab wohl auf und nach dem 3. und 4. antirassistischen Grenz-Camp erhebliche Auseinandersetzungen zwischen dem Voice Afrika Forum und der Flüchtlingsintiative Brandenburg auf der einen Seite und den veranstaltern auf der anderen Seite. Angeblich soll es auf dem Weimarer antirass.Camp zu einem sexistischen Übergriff eines "schwarzen" Mannes zu einer "weißen" Frau gekommen sein und ein "schwarzer" Mann danach gesagt haben, er traue sich nicht mehr eine weiße Frau anzusprechen. Das Ganze wird unter dem Untertitel "Vorspiel: kolonialer GAU auf dem Grenzcamp" fast genüßlich untersucht mit dem Fazit, Zitat: "dass Sexismus, Heterosexismus und Rasismus so ineinander verschränkt sind, dass sie nur zusammen begreifbar und bekämpfbar sind" (Vorspiel bedeutet übrigens die dramatische Einletung zur Vorbereitung eines größeren Bühnenstückes!)

 
Da es sich hier ja um mein, wenn auch nur, bedingtermassen, kleines Bekenntnis handelt, komme ich wieder zurück auf die Unwissenheit der Erbsünde, wie sie dem katholischen Glaubensbekenntnis und ich meine dem ganzen christlichen Glauben zugrundeliegt. Was dieser Forum-text hier konstruiert, ist nichts anderes, als der Versuch eine neue Erbsünde zu begründen. Warum wohl wird in dem Text immer wieder vom "schwarzen Mann" gesprochen? Nein, nicht um zu zeigen das es sich hier um eine "neutrale" Bezeichnung handelt, sondern um ganz klar auszugrenzen! Der "schwarze Mann" der eine "weiße Frau" anspricht ist austauschbar mit einem "45-jährigen Türken, der eine deutsche Hausfrau" sexuell belästigt! Es ist ein journalistisches Stilmittel um ein erwünschte Emotion in einem ganz bestimmten Leserinnen und Leserklientel zu wecken!, so wie "schwarzer Mann" spricht "weiße Frau" an bei einem ganz bestimmten Klientel die beabsichtigten Gefühle (Vorurteile!) auslösen soll, so wie der Vorwurf des Sexismus ganz bestimmte Gefühle (Verurteilung!) bei einer ganz bestimmten Klientel hervorrufen soll. Wer solch eine Konstruktion, also Sexismus=Gewalt=Heterosexismus=Rassismus als Definition ausgibt, beabsichtigt damit bei den entsprechenden Leserinnen und Lesern eine ständige Angst-Neurose, weil wir alle, immer wieder, einzelne Teile dieses Komplexes als Neigungen und als Gefühle (manche sogar als Bedürfnis) bei uns finden werden. Hier wird versucht uns eine neue "Erbsünde" einzureden (weil wir in einer Welt, die auf Ausbeutung, Herrschaft und Untergebene gegründet ist weder frei produzieren noch uns frei reproduzieren können und daher auch keine freie Sexualität erleben können). Diese Erkenntnis führt viele, wie schon in früheren Jahrhunderten zu Selbsthass und Selbstgeiselung, oder Enthaltsamkeit und Asketentum, also dem exakten Gegenteil von Emanzipation, genauer von Selbstbefreiung, vielleicht ist dies ja genau beabsichtigt?. Denn, seien wir uns gegenüber doch ehrlich, wer hat heute schon ein Interesse an Selbstbefreiung? -es sind sehr, sehr wenige auf dieser Erde. Und die feministische Definitionen von Stoll oder H.Schenk (1973 und 1979) dass "...das gemeinsame Element des Sexismus darin besteht dass eine Festlegung auf eine sozial definierte Geschlechtsrolle und damit eine Einengung erfolgt"..ist uns für die Emanzipation wenig hilfreich. Insbesondere da Heterosexismus in einem besonderen Verhältnis zu Sexismus stehen soll; denn er setzt ja überall eine "normale" Sexualität voraus (aber was ist nun eine "normale" Sexualität und kommt sie unserem Begriff der freien Sexualität nahe, ist sogar damit identisch?- ich meine nein!) Wobei Butler 1991 in der heterosexuellen Matrix folgendes unterstellt: "... damit die Körper eine Einheit bilden und sinnvoll sind muss es ein festes Geschlecht geben, dass durch die zwanghafte Praxis der Heterosexualität gegensätzlich und hierarchisch definiert ist..." Dieses Konzept geht weiterhin davon aus, dass es eine Idealkonstruktion des heterosexuellen, weißen, bürgerlichen Mittelstandsmannes gibt! Das würde aber weiterführend bedeuten, dass es auch Verzahnungen mit allen anderen sozialen Kategorisierungen geben muss. Wenn wir also verstehen wollen wie Sexismus funktioniert dürfen wir nicht nur nach einer Diskriminierung über das Geschlecht fragen sondern müssen alle anderen sozialen Kategorien ebenfalls mitbedenken. Das heißt, letztendlich würden wir uns im Kreis drehen! Deshalb verlangt J.Schönert 1996 Zitat: "...dass jede anti-sexistische Kritik an den Produktionsprozessen anzusetzen habe!"... Aha, daher also der Wind, dieser Ansatz ist mir aus sehr vielen nutzlosen Diskussionen mit Marxisten aller Coleur durchaus vertraut. Aber genauso falsch wie früher!In den Produktionsprozessen liegt angeblich die Wurzel allen Übels und die erhoffte Erlösung und der Zugang zum ewigen Paradies! Ist ja nicht so falsch bei der totalen Verwertungsideologie des Kapitals, aber doch ein wenig kurz und einbahnstraßenmäßig gedacht (immerhin kenne ich als gelernter Dekorateur und ehemaliger Werbefachmann schon die Unterschiede zwischen Propaganda, Reklame und Werbung und weiß daher wie Produkte verkauft werden). 

Wobei wir nun bei

TOP 3 des Vorwurfs angelangt sind: ich würde völkisches Denken tolerieren           

 

Elmstein, 29.12.2003 8.45 Uhr

Naja, ist ja auch nicht weit voneinander entfernt wie wir weiter oben festgestellt haben. Ein Sexist ist auch ein Rassist, und Rassismus hat ja nationalistisches und völkisches Denken zur Grundlage. Folgedessen ist jemand, der vökisches Denken toleriert auch Nationalist und Rassist, da diese Glaubenssätze mit Denken wenig bis gar nichts zu tun haben (So Reichjustizminister Franz Gürtner 1936 auf einer Tagung zum "Blutschutz": "Die These von der Reinheit des deutschen Blutes kann nicht zur Diskussion gestellt werden, denn sie ist ein Grundsatz und ein GLaubenssatz des neuen Staates und es es völlig zwecklos, über richtig und unrichtig zu reden."

Tja, wo er Recht hat, hat er Recht. Ich glaube nicht daran und deswegen will ich und müssen wir darüber reden! Nicht über richtig und unrichtig, sondern über die verwendeten Begriffe! Vielleicht hat die Freiburger Banda mich auch nur mit dem Juristen gleichen Namens verwechselt, welcher seine Doktorarbeit mit dem Titel "Der Begriff des Volkes im Völkerrecht" ins Internet gestellt hat! Aber dann haben sie nicht die ganze Arbeit gelesen, denn der Jurist Bernd Elsner kommt zu dem Schluss, dass es, streng wissenschaftlich gesehen so etwas wie ein Volk eigentlich gar nicht gibt! Allerdings gibt es da einiges an den Begriffen zu berichtigen. Wie wir alle wissen gibt es den Begriff Volk sowohl für die sogenannten "breiten Schichten" also Arbeiter, Handwerker, Tagelöhner und so weiter (deshalb "Völker hört die Signale") und für eine menschliche Gemeinschaft, die sich durch ein kulturelles, sprachliches und historisches Zusammengehörigkeitsgefühl eine eigene Idendität erworben hat (ob dies den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht, oder nicht eine Folge der imperialen und kolonialen Gewaltpolitik ist, müssen wir wo anderst mal diskutieren). Ich möchte es mal so formulieren: es gibt in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens Übereinkünfte. Zum Beispiel bewegen wir uns alle seit Napoleons Dekret auf der rechten Straßenseite (mit Ausnahme der britischen Inseln und ihren ehemaligen Kolonien). Es wäre töricht und selbstmöderisch diese Übereinkunft als nichtig zu erklären. So ähnlich würde ich es bei dem Begriff Volk als menschlicher Gemeinschaft sehen. So gesehen kann es sogar sein, dass es tatsächlich ein deutsches (Staats-)Volk gibt, obwohl es sich hier um ein ganz klar mit Gewalt künstlich geschaffenes Gebilde handelt, in welchem die darin aufgehenden Völker also Friesen, Pruzzen, Wenden, Sorben, Franken, Alemannen usw. usf. ihre Idendität das heißt ihre Sprache, ihre Kultur und vielleicht sogar ihre eigen Geschichte verlieren. Aber dieses (Staats-)Volk würde ich dann doch lieber Nation nennen, weil mir hier die Ablehnung wegen der (Staats-)Zugehörigkeit viel leichter fällt. Und meine eigene (Staats-)Zugehörigkeit ist daher nur noch eine formale, weil sie mir einige Vorteile bietet, die ich als konsequenter Anarchist und damit Staatenloser doch sehr vermissen würde.              

Nun ist das alles bisher Geschriebene eigentlich für diejenigen, welche die Vorwürfe erhoben haben völlig nichtig, da sie ja intelligenterweise schon in ihrer ersten e-mail darauf hingewiesen haben, dass, Zitat aus der labandavaga-mail vom 23.11.03: "...Personen, die seine (-gemeint ist also meine!-) Interpretation von freier Vereinbarung nicht teilten, diffamierte er unter Verwendung erfundener Absprachen und Lügen vor dem gesamten Campplenum. Auf dieses Verhalten angesprochen reagierte er aggresiv und unfähig auf diese Kritik einzugehen." Zitatende. Also Wiederholung: Lügner, agressiv und kritikunfähig. Bleibt eigentlich nur:  "noch Fragen offen?"

Warum habe ich mir dann diese Mühe gemacht? Naja, ich habe wirklich interessante Genossinnen und Genossen kennengelernt, die ich ungern verlieren will. Mit diesen möchte ich eine Organisationsform finden, die uns richtig erscheint. Außerdem müssen wir, wie ich im Text schon einige Male betont habe wirklich viele Dinge hinterfragen und auch fundiert, das heißt politisch diskutieren. Das geht sicherlich nicht mit zwei drei e-mails sondern ist ein langer Diskussionsprozess den wir aber für unsere anarchistischen Ideen leisten sollten.

Elmstein 29.12.2003 11.45 Uhr endlich fertig zum Versenden  

Anfang 2004.     Bis auf bessere Zeiten?

Eine verkürzte und letzte Antwort auf die Abschieds-e-mail von La Banda Vaga

Dies ist die typische Rückzugs- und Fluchtmentalität einer Gruppe mit sich selbst und ihrer Subjekt gewordenen, postmodernen bürgerlichen Sicht der Dinge konfrontierten Überlebenskünstler.

Nein, wir werden in diesem Krisenszenario nicht auf bessere Zeiten warten um die notwendigen Diskurse zu einer radikalen Kritik zu bewältigen, wobei die Betonung auf bewältigen und nicht auf führen liegt !

 
Konfrontiert mit ihrer eigenen Lächerlichkeit in Fragen der Sexualität,  als auch der damit einhergehenden Fetische Ethik und Nation respektive Volk stiehlt sich eine, wie auch immer geartete, hoffentlich homogene Gruppierung, wie von mir vermutet, aus ihrer trotzdem real bestehenden Verantwortung. 

 
Durch meinen, zugegebenermaßen unvollkommenen und lückenhaften Text, ist ihr  als Spiel gebrandmarktes Kindergartendasein beendet und hinterlässt nicht nur eine Abklärung der Positionen sondern, auch, im gesellschaftlichen Kontext nicht zu unterschätzende inhaltliche Scherben und Trümmer, die wir aufarbeiten müssen.

Auch wenn La Banda Vaga nicht mehr „mitspielen“ will !

Schon aus diesen Gründen sollten oder besser gesagt müssen wir die angedachte anarchistische Studientagung in absehbarer Zeit auf einer breiten Grundlage organisieren.

Ciao Bernd


 
E R K L Ä R U N G   Z U R    G E S U N D H E I T S R E F O R M     I M    2 0 0 4

Es geht um unsere Erde, um unseren Planeten

Es geht um die absolute Macht

Es geht um die grenzenlose finanzielle Gier

Das Hauptziel jeder Gesundheitsversorgung muss die Vorbeugung und Beseitigung von Krankheiten und nicht der erzielbare Gewinn sein.

Die Basis für eine gemeinsame Grundlage sind unsere unveräußerlichen gültigen Menschenrechte  

Die Menschheit dieser Erde kann längerfristig nur dann überleben, wenn sie ihre Wertesysteme ändert und die unterschiedlichen Gesellschaften auf den Kontinenten diese Systeme angleichen. Die Menschheit sollte ihr gesamtes Wissen nehmen und muss ihre enormen Fähigkeiten einsetzen um daraus neue Gesellschaftsmodelle zu formen (es gibt gewaltige Potenziale in Afrika, Asien und Lateinamerika die uns verloren gehen können, wenn es uns nicht gelingt diese Kräfte zu globalisieren). 

 
Zu Beginn des dritten Jahrtausends steht die Menschheit unserer Meinung nach, wieder einmal an einem Scheideweg.

Auf der einen Seite stehen die Interessen von nahezu sechs Milliarden Menschen, die zur Zeit auf der Erde leben, ebenso wie die aller zukünftigen Generationen, die sich ein gesundes und würdiges Leben in einer friedlichen Welt wünschen. Auf der anderen Seite steht eine Handvoll globaler Wirtschafts-Interessengruppen, die der gesamten Menschheit das Recht auf diese fundamentalen, sozusagen naturgesetzlichen Menschenrechte aus zwei Gründen verweigern 1.) grenzenlose finanzielle Gier und 2.) Ausübung einer absoluten Macht.

In dieser Lage haben wir, die Menschen dieser Erde, nur die Wahl: entweder wir lassen uns weiterhin von diesen Wirtschafts-Interessengruppen unterdrücken, die, und das wissen wir aus Erfahrung auch nicht davor zurückschrecken uns Kriege und Krankheiten aufzuzwingen; - oder wir beginnen jetzt damit, eine Welt aufzubauen, die sich an den Grundsätzen von Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Freiheit und Gesundheit orientiert.Wir, die Menschen dieser Erde, erkennen auch, dass wir uns nie zuvor in allen Erdteilen einiger waren in unserer Entschlossenheit, Frieden zu wahren, soziale Gleichheit zu verwirklichen, Freiheit für jeden einzelnen Menschen durchzusetzen, die Investment-Geschäfte mit Krankheit und Hunger einzustellen um allen Menschen körperliche und seelische Gesundheit geben zu können. Wir sind uns einig, diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die fortgesetzt unser Leben und unsere Gesundheit ihren wirtschaftlichen Interessen und Machtgelüsten opfern.

Deshalb haben wir, Menschen im Osten und im Westen, im Norden und im Süden, in wohlhabenden und armen Ländern uns entschlossen, eine friedliche, für alle soziale gerechte und gesunde Welt zu schaffen –für uns und für alle zukünftigen Generationen. 1.Das Recht auf Frieden in allen zwischenmenschlichen Angelegenheiten

Wir, die Menschen dieser Erde, sind entschlossen, unser Recht auf Frieden mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. Im Zeitalter von Massenvernichtungswaffen und der Möglichkeit aus dem Weltraum Krieg zu führen, darf Krieg kein Mittel der Lösung internationaler und gesellschaftlicher Konflikte sein. Wir werden sicherstellen, dass diejenigen, die solche Kriege, ohne ausdrückliches Mandat durch internationales Recht führen, für diese Verbrechen an der Menschlichkeit zur Verantwortung gezogen werden. Wir werden nicht nachlassen, bevor diese Verbrechen bestraft sind –unabhängig von wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen. Wir tun dies, weil wir erkennen, dass dies der einzige Weg ist, die Zerstörung der Erde, so wie wir sie kennen zu verhindern.  2.Das Recht auf Leben  Wir, die Menschen dieser Erde, sind entschlossen, unser Recht auf Leben mit allen uns zur Verfügung stehenden Mittel auch kollektiv zu verteidigen.Wir werden nicht ruhen, bis alle Faktoren, welche die natürliche Lebenserwartung der Menschen unseres Planeten verkürzen, beseitigt sind. Wir werden Hunger, Unterernährung und alle anderen Faktoren bekämpfen, die schon jetzt Millionen Einwohner unseres Planeten jedes Jahr ohne jeden Sinn sterben lassen, vor allem unsere Zukunft, unsere Kinder. Wir werden die Investment-Geschäfte mit Krankheit und Patenten für Nahrungsmittel beenden, in deren Folge mehr Menschen an vermeidbaren Krankheiten starben und noch mehr Menschen verhungern werden, als in alle Kriegen der Menschheitsgeschichte zusammen getötet wurden. 

3.Das Recht auf soziale Gleichheit.

 Wir, die Menschen dieser Erde, sind entschlossen, alles daran zu setzen, um unser Recht auf soziale Gleichheit mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. Wir nehmen es nicht länger hin, dass zwei von drei Einwohnern unseres Planeten in Armut und Analphabetentum leben müssen. Wir werden dafür sorgen, dass die Ressourcen der Welt so verteilt werden, dass die Ausbildung und ein würdiges Leben für alle Menschen unseres Planten sichergestellt ist. Um diese Umverteilung zu ermöglichenermöglichen, muss die gewinnorientierte Privatwirtschaft weltweit in eine bedarfsgerechte Wirtschaft umgewandelt werden. Bis dahin werden wir die finanziellen Mittel, die als Gewinne aus den Geschäften mit Krankheit und Patenten vorhanden sind, sowie die Einsparungen aus den weltweiten Militärausgaben für diese Umverteilung nutzen.

Wir erkennen, dass als erster Schritt, um diese Ziele zu verwirklichen, jene wirtschaftlichen Interessengruppen, die verantwortlich sind für die Ausweitung von Krankheiten, Hunger und Kriegen, vor internationalen Gerichten dafür zur Verantwortung gezogen werden müssen, weil sie das Leben von Millionen Menschen für ihre Interessen geopfert und viele andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben.

Die öffentliche Dokumentation dieser Verbrechen und die Verurteilung der Verantwortlichen dieser Wirtschafts-Interessengruppen wird das entscheidende Hindernis beseitigen, damit die Menschen dieser Erde das „Mittelalter von Krieg, sozialer Vor- und Nachteile, sowie Krankheit und Hunger“ beenden und endlich damit beginnen können eine „Neue Welt des Friedens, der sozialen Gerechtigkeit und der Gesundheit“ aufzubauen.

 

4.Das Recht auf körperliche und seelische Gesundheit

 

Wir, die Menschen dieser Erde, sind entschlossen, unser Recht auf Gesundheit mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. Wir werden dafür Sorge tragen, dass das „Pharma-Geschäft mit Krankheit“, die damit verbundene vorsätzliche Ausbreitung von Krankheiten, das patentieren natürlicher und künstlich hergestellter Nahrungsmittel zum Zwecke wirtschaftlichen Gewinns, weltweit gesetzlich verboten wird. Wir werden diejenigen, die absichtlich die Ausbreitung von Krank-heiten betreiben und Menschen verhungern lassen weil sie natürliche und patentierte Nahrungsmittel nicht be-zahlen können zur Rechenschaft ziehen. Aber ebenso auch diejenigen, welche lebensrettende Gesundheitsinformationen, über natürliche zum Teil überlieferte Heilverfahren und das Wissen über Anbaumethoden mit natürlichen und patentierten Nahrungsmitteln aus Gewinn- und Machthunger zurückhalten. Bei der notwendigen Verbesserung der weltweiten Gesundheitsversorgung werden wir an unserem Wohnort und beim Aufbau regionaler, grenzübergreifender Gesundheitsprogramme den Schwerpunkt auf erwiesenermaßen wirksame, nebenwirkungsfreie Naturheilverfahren legen.

Das Hauptziel jeder Gesundheitsversorgung muss die Vorbeugung und Beseitigung von Krankheiten und nicht der erzielbare Gewinn sein.



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